Sonntag, 17. Februar 2013

Nicolas Sturm im Slow Club

Am Freitag war ich Zeuge eines grandiosen Auftritts von Nicolas Sturm und dem Klingen Ensemble. Stattgefunden hat die Sause im Slow Club in Haslach Freiburg. Die erste positive Überraschung schon am Eingang. Normalerweise ist es nämlich so. Ich will irgendwo rein und werde gleich am Eingang abgefangen. Dann gibts folgende drei Möglichkeiten.

1. Wo ist denn Dein Betreuer?"
2. Du willst den Rollstuhl an der Garderobe abstellen?!" Kurze Pause und ausführliches Mustern. "OK, kein Problem. Macht dann 2 Euro."
3. Voll cool, dass Du heut Abend abend auch da bist! Wir freuen uns immer, wenn so Leute  wie Du zu uns kommen."

Im Slow Club ist man da anders: "Hey, Du bist der erste Rollstuhlfahrer, der hier reinkommt. Wir haben grad erst vor kurzem ne Rampe und ne Toilette für Rollstuhlfahrer gebaut. Im Prinzip haben wir aber keine Ahnung, ob das überhaupt funktioniert. Wir laden Dich heut abend ein, schau Dich einfach mal um und dann sag uns Bescheid, wie Du klarkommst."

Gesagt, getan. Der Slow Club ist ein netter, familiärer Club mit Wohnzimmeratmosphäre. Jeder kennt hier jeden und alle kennen den Nicolas. Aber erst warten alle auf Godot. Der Godot ist aus Freburg, kennt den Nicolas auch und eröffnet nur mit Akkustikgitarre und Mundharmonika den Abend. Er wirkt im ersten Moment  mit seinem Mundharmonika- haltegestell etwas unbeholfen auf der Bühne. Aber sobald er zu singen anfängt, tun sich ganz neue Welten auf. Ich habe selten so einen talentierten jungen Musiker gesehen, der in so schönen Bilder von seinem (Seelen-)leben erzählen kann, ohne dass es peinlich oder zu pathetisch wird. Gisbert zu Knyphausen lässt grüßen.

Dann  Auftritt Nicolas Sturm und das Klingen Ensemble. Das Klingen Ensemble ist kein Ensemble im klassischen Sinn, sondern besteht aus Schlagzeuger Jeremy, den ich aus meiner Schulzeit kenne. Ich hab das gleichnamige Album  schon rauf und runter gehört und war demenstrprechend voller Erwartungen an den Auftritt. Erfreulich war, dass die beiden die Platte nicht einfach von Titel 1 bis Titel 13 runtergespielt haben. Einiges wurde weggelassen, dafür gab es Songs von den Alten Neuen Tricks, der zweiten Combo, in der die Jungs spielen. Bleibenden Eindruck haben bei mir auch die hervorragend ausgewählten Cover-Versionen hinterlassen. Live kommen die Stücke nochmal mit ner ganz anderen Klangfarbe und Dynamik daher. Für mich als Drummer war  es natürlich eine spannende Angelegenheit, zu sehen, wie präsent Jeremy am Schlagzeug und bei jedem einzelnen Schlag 100% bei der Sache und bei sich ist.

Nach dem Auftritt dann das Gespräch mit dem Macher vom Slow Club. Es gab nur Positives zu berichten. Ich komm mit dem Rollstuhl gut durch den Club, durfte das schönste Behinderten-WC ever benutzen und für die 2 Euro, die ich in manchen Clubs brauche, um mein Rollstuhl an der Garderobe abstellen zu dürfen, kann ich mir hier sogar ein Bier kaufen. Slow Club, ich komme wieder und ich komme gern!




Links:
Nicolas Sturm
Slow Club Freiburg

Freitag, 1. Februar 2013

Bloggin all over the world

Das ist also der erste Eintrag meines ersten Blogs überhaupt. Was kann man von diesem Blog erwarten, was man nicht schon millionenfach in anderen Blogs hätte nachlesen können. Wie der Name vermuten lässt, geht es um Geschichten, Ereignisse und Anekdoten aus meinem Leben. Wohnhaft in Freiburg i. Br. im Süden Deutschlands, werde ich hier regelmäßig über das hiesige Stadt- und Szeneleben bloggen. Als kultur- und musikbegeisterter Mensch will ich auch ab und an neue CDs und Kinofilme vorstellen und bewerten. Neben all dem Entertainment-Kram soll dieser Blog auch dazu dienen, die Blogosphäre darauf aufmerksam zu machen, was in puncto Barrierefreiheit und Integration noch getan werden muß. Aber vor allen Dingen will ich zeigen, daß das Leben als Rollstuhlfahrer auch verdammt viel Spaß machen kann – justlikeaphil style eben.